Gestrickt wird seit 1948 – Made in Germany

Die Textilverarbeitung gehört zu den ältesten Wirtschaftszweigen weltweit. Alle Produktionsstufen Spinnerei, Weberei, Strickerei und Textilveredlung sind wichtige Vorstufen der Bekleidungsindustrie. Westfalen und speziell das westliche Münsterland waren Hochburgen dieses Wirtschaftszweiges. Aufgrund von Wechselkursveränderungen wurden in den Jahren von 1960 bis 1990 immer mehr Textilien in Billiglohnländern produziert, rund 450.000 Arbeitsplätze in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie gingen verloren. Auch das westliche Münsterland blieb vom Niedergang nicht verschont, Namen wie van Delden und Schulten stehen stellvertretend für unzählige weitere Firmen der heimischen Textilindustrie.
Es gibt jedoch auch Betriebe, die aufgrund von Spezialisierungen ihre Nische gefunden haben. Oft sind es inhabergeführte Betriebe, die besonders flexibel auf Marktveränderungen reagieren konnten. Dazu gehört ein Südlohner Unternehmen: die Strickerei Overkämping. Die Chronologie der Firmengründung- und Entwicklung spiegelt ein Stück der Nachkriegszeit und des Aufbauwillens von Unternehmerpersönlichkeiten wider.
Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1939 zurück. Christine Overkämping wurde in der Strumpffabrik Wessels in Südlohn ausgebildet. Gestrickt wurden hauptsächlich graue Socken für die Wehrmacht. Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde die erste Strickmaschine aus den Trümmern des Krieges geborgen. 1946 wurde die zweite Strickmaschine in Hagen gekauft und mit Naturalien (Speck) und wenig Geld bezahlt. 1948 wurde von Heinrich Overkämping die „Strickerei Overkämping“ am Standort Südlohn gegründet.

Schon nach der Selbständigkeit im Jahre 1948 wurde ein Meilenstein geschrieben: 100 % Made in Germany! Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch nach den radikalen Strukturveränderungen in der Textilindustrie blieb man diesem Grundsatz bis heute uneingeschränkt treu. Heute ist es ein Markenzeichen: Made in Germany.
Die erste motorbetriebene Strickmaschine wurde 1951 angeschafft, kurz danach wurden die ersten Nähmaschinen eingesetzt. 1978 wurde die alte Bauernschule in Hundewick gekauft, hier war jetzt der Standort der Strickerei, die Näherei verblieb in Südlohn.
1986 war ein Jahr des Umbruchs. Aufgrund von Platzmangel in der alten Hundewicker Schule wurde an der Ramsdorfer Straße in Südlohn ein neues Betriebsgebäude erbaut, auch heute noch der Standort des Unternehmens mit 900 qm Firmengebäude, 300 qm Garnlager und 8 Strickmaschinen. Mit dem

Neubau stieg auch Sohn Günter in das Unternehmen ein. Im Jahre 2006 übernahm Günter Overkämping das Unternehmen. Auch die nächste Generation ist im Unternehmen tätig: André Overkämping stieg 2012 nach Beendigung seines Studiums zum Diplom Textilingenieur (FH) an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach in das Unternehmen ein.

Inhabergeführtes Familienunternehmen: Diese Konstellation bedeutet schnelle, flexible Reaktion auf Marktveränderungen und Kontinuität in Sachen gleichbleibende und hochwertige Qualität – Made in Germany. Produziert werden Strickpullover, Strickpullunder, Strickwesten, Strickjacken, Strickhosen Strickkissen und Strickschals. Alle Produkte gibt es in verschiedenen Farben und Variationen, jede Strickware ist ein Einzelstück. Der Weg zu einem eigenen Strickpullover ist nicht weit. Die Kunden können sich vor Ort fachkundig beraten lassen.

Im Direktverkauf ist die Strickerei Overkämping Marktführer in Passform und Größenvielfalt. Für alle, denen der Weg zur Strickerei zu weit ist, gibt es die „Leistung des Besonderen“. Direktvermarktung von Strickwaren über einen Online-Shop zeugt von innovativen Geschäftsideen, hier ist das Unternehmen strategisch aufgestellt für die Bedürfnisse einer flexiblen Kundschaft.

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