Film 775 Jahre Südlohn – ein Gang durch die Geschichte
Bau von Wall und Graben im Jahre 1597
Glückwunsch, Südlohn – so lautet die Schlagzeile der Borkener Zeitung vom 22. Mai 2006 anlässlich des Doppeljubiläums 775 Jahre Kirchengemeinde St. Vitus und der politischen Gemeinde Südlohn. Grund genug, etwas ganz Besonderes zu gestalten. Ein Filmprojekt sollte die Geschichte der Gemeinde aufzeichnen. Kein leichtes Unterfangen. Bis ins kleinste Detail sollte der Film ausgestattet sein. Viele helfende Hände wurden gebraucht. Auf dem Hof des damaligen Vorsitzenden Hof Hubert Döbbelt wurde Wall und Graben erstellt. Baumstämme wurden als angespitzte Pfähle in den Boden gerammt. Requisiten mussten beschafft werden usw. usw. Doch der Reihe nach:
Man braucht eine Idee. Die hatte Helmuth Emmerich, Schriftführer des Heimatvereins Südlohn. Man braucht einen Text für die Schauspieler und auch ein Drehbuch. Das hatte ebenfalls Helmuth Emmerich, der sich aufgrund seiner kulturellen und kirchengeschichtlichen Kenntnisse und seines Wissens über Südlohn und Umgebung in das Drehbuch „reindenken“ konnte und es verstand, die Texte zu formulieren.
Man braucht eine Persönlichkeit, die mitgestaltet, motiviert, organisiert und den Willen hat, so ein Projekt zum Erfolg zu führen. Die hat Helmuth Emmerich in Doris Bennemann gefunden, Rektorin der Roncalli-Schule Südlohn. Doris Bennemann brachte alle Voraussetzungen mit und hatte bereits Erfahrung gesammelt in ihrer Heimatgemeinde Brilon mit der Leitung von Theateraufführungen.
Helmuth Emmerich und Doris Bennemann während einer Drehpause
Man braucht Schauspieler. Da die Roncalli – Schule über keine Theatergruppe verfügte, mussten 50 Schülerinnen und Schüler gefunden werden, die bereit waren, viele Stunden ihrer Freizeit einzusetzen um Texte auswendig zu lernen und zu proben. Das war für die Beteiligten nicht einfach, da die Sprache sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat und viele Begriffe den Schülern fremd waren.
Man braucht Lehrer, die ebenfalls bereit sind ihre Freizeit einzusetzen, um mit den Schülern zu üben. Anneliese Steinmetz, Ursula Uepping, Hedwig Upgang, Franz-Josef Watermann, Berna Wehning und stellten sich zur Verfügung.
Man braucht eine professionelle Trainerin, die mit den Schülerinnen und Schülern die historischen Szenen einübt.
Man braucht viele Requisiten. 50 Paar Holzschuhe zu besorgen, war in Südlohn kein Problem. Die Kostüme wurden von Frauen des Heimatvereins erstellt und bei einem Kostümverleih in Borghorst organisiert. Einzelne Szenen wurden gedreht auf der historischen Hofanlage am Hamaland – Muesum in Vreden. Das Gelände für Wall und Graben wurde auf dem Hof Döbbelt nachgestellt. Bauernbrot wurde von Bäckermeister Franz-Josef Bucks gebacken. Holzteller und Holzlöffel von Johann Heming gedrechselt usw. usw.
Man brauchte Südlohner Bürger, die als Gesprächspartner mitwirken. Hier sei genannt Pastor Stefan Scho, Bürgermeister Georg Beckmann, die Familie Nagel, als Zeitzeugen Bernhard Krüchting und Bertha Tenbrake.
Man braucht viele helfende Hände im Hintergrund für Beköstigung, Bewirtung, Fahrdienste, unterstützende Tätigkeiten bei den Baumaßnahmen usw. usw. Bernhard Volmer, Hermann Gehling, Franz Fischer, Bernhard und Anni Pasing, Christel Bucks, Ulrich Steinmetz seien stellvertretend genannt.
Und wenn man alles hat, hat man noch keinen Film. Unsere Filmemacherin war Frau Elisabeth Schöning von der Firma Kortbus aus Gescher, die mit viel Sachverstand und Einfühlungsvermögen die Dreharbeiten durchgeführt hat.
Abb. Filmcover