ter Hürne GmbH & Co. KG
Ramsdorfer-Straße 5
46354 Südlohn
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Internet: http://www.terhuerne.de
Holzkompetenz aus dem Münsterland
Die Tradition der Holzverarbeitung in der Familie reicht bis ins 19. Jahrhundert zur Schreinerei des Großvaters zurück, der 1886 seinen Handwerksbetrieb in Stadtlohn gründete. Mit dem Namen „B. Thesing Söhne & Terhürne“ taucht der Name Mitte der 1930-er Jahre erstmalig auf. In diese Welt wird Otger ter Hürne geboren und hilft schon als 12-jähriger schwere Holzblöcke von Zügen abzuladen. Als gelernter Tischler geht er Mitte der 1940-er Jahre auf die klassische „Handwerker-Walz“ durch Deutschland und tritt dann mit 26 Jahren in den elterlichen Betrieb in Stadtlohn ein.
„Ich wollte mein eigener Herr sein, weil es meiner Mentalität entspricht“ – mit diesen Worten hat Otger ter Hürne seine Motivation erläutert, sich 1957 selbständig zu machen und 1959 in Südlohn das Industrieunternehmen Otger ter Hürne zu gründen. Seine Ziele waren hochgesteckt: er wollte ein Industrieunternehmen im Holzbereich aufbauen und nicht nur einen Handwerksbetrieb. 1958 kaufte Otger ter Hürne ein 3.600 qm großes Grundstück und errichtete hier seine erste 900 qm große Werkshalle. 1959 nimmt er mit fünf Mitarbeitern die industrielle Produktion von Türfuttern und Bekleidungen auf. Die ersten Jahre sind geprägt von echter Knochenarbeit. Otger ter Hürne war sich nicht zu schade, selbst in die Speichen zu greifen. Er war Geschäftsführer, Betriebsleiter und Maschinenführer in einer Person. Die 1960-er Jahre sind das prägende Jahrzehnt des Aufbaus des jungen Unternehmens. die Mitarbeiter mussten sich auf die bodenständige, schnörkellose Art des Inhabers einlassen. „Gerade heraus“ ist sein Motto, meist auf Du und Du. und das „gesprochene Wort“ hatte einen hohen Stellenwert.
Ernst Bennemann ist von 1965 bis 1968 als junger Industriekaufmann im Unternehmen beschäftigt. Er erinnert sich daran, dass Otger ter Hürne während seiner 18-monatlichen Dienstzeit bei der Bundeswehr monatlich 100,00 DM auf sein Konto überwiesen hat. Ohne Vertrag – einfach so fürs Wiederkommen nach der Dienstzeit. Das war „das gesprochene Wort“ von Otger ter Hürne.
Ein Weggefährte der ersten Stunde war Bernhard Bone, der jede Schraube im Unternehmen kannte und immer wusste, was zu tun ist. Bernhard Bone lieferte mit dem ersten selbst verkleideten LKW die Waren aus – oft rund um die Uhr. Türfutter und-Bekleidungen waren vom Markt gefragt, anstelle von materialintensiven Brettern setzte das Unternehmen auf Deckfurniere, die auf eine Mittellage aus Fichtenstäben aufgebracht wurden. Der Grundstein für ausgeprägte Oberflächen- und Furnierkompetenz ist gelegt.
Kontinuierlich baute ter Hürne seinen Kundenkreis im Holzhandel aus. Anfang 1970 zählte das Unternehmen bereits 50 Köpfe. Zusätzliche Produktions- und Lagerflächen wurden gebaut. Alles fließt: Marktveränderungen zeichnen sich ab – die Türenindustrie übernimmt zunehmend die Fertigung kompletter Türelemente, neue Produkte müssen entwickelt werden.
Die Umstellung der Produktion von Türfutter und Bekleidungen auf Paneele für Wand und Decke läutet in den 1070-er Jahren eine neue Ära ein: Nach den relativ einfachen Rohelementen für Türen wurden wesentlich komplexere Produkte für den Innenausbau gefertigt. Die Produktion wird umgestellt auf Echtholz furnierte Paneele für Wand und Decke. Technologische Kompetenz war schon immer das Leitmotiv von Otger ter Hürne. Hohe Investitionen werden nicht gescheut, die damals revulutionäre „Fama-Sternpresse“ ermöglicht eine enorme Effizienzsteigerung. Später wird die gesamte Türenindustrie diese Technologie übernehmen. ter Hürne entwickelt sich zum Systemanbieter für Wand, Decke und Boden, das Paneelgeschäft erfährt einen wahren Boom.
Die Technologien wurden permanent ausgebaut, neue Oberflächentechniken wurden eingeführt. Die Oberflächengestaltung – auch in Verbindung mit Farbe – begründet den Ruf des Oberflächenspezialisten. ter Hürne entwickelt sich in den 1980-er Jahren durch die technologische Kompetenz in Verbindung mit richtungsweisenden Vermarktungsmethoden zum Marktführer für Echtholzvertäfelungen.
Vor allem zwei Themen prägen die Geschicke des Unternehmens in den 1990-er Jahren: Der Wechsel der Generationen an der Führungsspitze und der Wandel vom Wand- und Deckenspezialisten zum vollstufigen Bodenanbieter. 1995 treten Bernhard und Erwin ter Hürne in der zweiten Generation in die Geschäftsleitung ein. Auf den reibungslosen Übergang des Unternehmens in die Verantwortung seiner Söhne ist Otger ter Hürne besonders stolz.
Die Märkte sind in Bewegung und unterliegen permanenten Veränderungen. Bernhard und Erwin ter Hürne agieren frühzeitig mit Innovationen im Bodenbereich. Zunächst mit dem „Furnierboden“ und später mit Laminat und Parkett. Das Marketing wird neu ausgerichtet, ter Hürne wird eine „Marke“. Nicht nur Produkte bestimmen einen Markterfolg, das Marketing ist genauso wichtig. Ein umfassender Corporate Indentity (CI) Prozess unterstützt die Markenbildung. Ebenso wichtig ist der Beginn der Internationalisierung des Unternehmens über den deutschsprachigen Raum hinaus. Mit über 40 % des Umsatzes exportiert ter Hürne heute in mehr als 40 Länder. ter Hürne ist einer der größten Parketthersteller in Europa und gleichzeitig ein Fußboden-Vollsortimenter für Parkett, Laminat und Vinylboden.
Nicht der Stärkste überlebt, sondern derjenige, der am ehesten bereit ist, sich zu verändern. An diese Aussage von Charles Darwin erinnert sich der Autor bei Erstellung der Biographie des Unternehmens ter Hürne. Die Märkte haben sich seit der Unternehmensgründung stetig verändert. Die Verantwortlichen des Unternehmens haben die Veränderungen gemeistert durch permanente Produktentwicklung. Oft genug nicht als Reaktion, sondern agierend schon im Vorfeld der Entwicklungen.
ter Hürne ist Ausbildungsbetrieb – das sei selbstverständlich, so die Aussage. Es gilt der Grundsatz, 10 % der Arbeitsplätze für die Ausbildung zum Holzmechaniker oder Industriekaufmann zu berücksichtigen. Heute sind rund 40 % der Mitarbeiter von ter Hürne ausgebildet worden. Viele feiern langjährige Jubiläen im Unternehmen.
Der Firmengründer Otger ter Hürne ist am 21. Januar 2017 im Alter von 87 Jahren gestorben, er konnte auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Die beiden Söhne Erwin und Bernhard ter Hürne führen das Unternehmen weiter im Sinne des Firmengründers.
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