Kirchenschätze

Was heißt Kirchenschätze? Die ganze Kirche ist ein Schatz!

Aus heutiger Sicht war es ein Glücksfall, dass die Gemeinde Südlohn in früheren Jahrhunderten im Vergleich zu Nachbargemeinden eine „arme Gemeinde“ war. Nur dadurch wurde verhindert, dass im Laufe der Jahrhunderte die erstmals urkundlich erwähnte Kapelle von 1231 „modernisiert“ wurde.
Viele Erweiterungen, Umbauten, Renovierungen und Beschädigungen – die letzten durch zwei Blindgänger, die 1945 das Kirchendach durchschlugen – hat das Gebäude in seiner jahrhundertelangen Geschichte erlebt.
Dennoch stellt es sich die St. Vitus Pfarrkirche heute als ein harmonisch gegliederter Baukörper dar, mit unverwechselbarem Gepräge und kunstgeschichtlicher Bedeutung weit über die Gemeindegrenzen hinaus.
Einen Rundgang um die heutige Kirche beginnt man am besten vor dem gotischen Chor, dem ältesten Gebäudeteil. Der Ziegelbau entstand Anfang bis Mitte des 15. Jahrhunderts. Oder man lässt sich sofort von dem harmonisch wirkenden Innenraum der Kirche beeindrucken. Oder werden Sie mehr von dem schlichten gotischen Taufstein aus der Mitte des 15. Jahrhunderts inspiriert? Oder bestaunen Sie die kunsthistorisch bedeutendsten spätgotischen Gewölbemalereien, aus den Jahren wiederentdeckt 1961 und sorgfältig restauriert. Lassen Sie den Raum des Gotteshauses auf sich wirken und „ruhen Sie in sich selbst“ – genau wie der gesamte Kirchenraum. Gehen Sie auf eine einzigartige Reise durch unsere Kirche St. Vitus.
Das innere der Kirche mit den 1961 wiederentdeckten spätgotischen Gewölbemalereien. Es sind die umfangreichsten erhaltenen Gewölbemalereien des Münsterlandes.
Foto: Herbert Schlottbom
Weiheinschrift und Weihekreuz in der Annakapelle Anno 1660. Die frühere Funktion der Kapelle ist unklar. Sie hat zuletzt bis 1960 als Sakristei gedient, doch muss sie vor Jahrhunderten zeitweise für Gottesdienste genutzt worden sein, wie die Weihekreuze und eine Tafel mit einer Weiheinschrift belegen.
Foto: Manfred Schmeing

Spätgotische Gewölbemalerei im westlichen Joch. Sie zeigt den Sündenfall im Paradies.
  Foto: Manfred Schmeing

Auf der Stirnseite des Triumphbogens endet der Bilderzyklus mit der Madonna und dem Kind im Strahlenkranz auf einer nach oben geöffneten Mondsichel.

Foto: Manfred Schmeing
Detail Modonna und dem Kind

Foto: Manfred Schmeing

Verkündigungsszene
Foto: Manfred Schmeing
Dekoratives Rankwerk aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Chor.
Foto: Manfred Schmeing

schmerzhafte Maria
Foto: Manfred Schmeing

Daniel
Foto: Manfred Schmeing
heilige Barbara mit Turm und Palmzweig
Foto: Manfred Schmeing
Verkündigung an Maria
Foto: Manfred Schmeing
Verurteilung Jesu
Foto: Manfred Schmeing
buntes Fenster an der Beichtkapellenseite
Foto: Manfred Schmeing
buntes Fenster an der Beichtkapellenseite
Foto: Manfred Schmeing
buntes Fenster an der Beichtkapellenseite
Foto: Manfred Schmeing

Die schmerzhafte Mutter – Dieser Text muss noch erarbeitet werden.
Foto: Manfred Schmeing

Strahlenmadonna, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, mit der auf der Mondsichel stehenden, die Schlange des Sündenfalls zertretenden Gottesmutter.
Foto: Hubert Nienhaus

Besondere Beachtung verdient die prachtvoll geschnitzte  barocke Kanzel von 1730 mit den Halbfiguren der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes und ihren Attributen.
Foto: Ulrich Söbbing

Barockes Kunstwerk:  Der hl. Josef mit Jesuskind aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Foto: Ulrich Söbbing

Barockes Kunstwerk:  Der hl. Josef mit Jesuskind aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Foto: Manfred Schmeing

Die heilige Maria  – Dieser Text muss noch erarbeitet werden.
Foto: Manfred Schmeing

Hl. Vitus – Patron unserer Pfarrgemeinde
Foto: Manfred Schmeing

Hier kommen Sie zu einer Kurzfassung der Lukanischen Legende des heiligen Vitus.

Der schlichte gotische Taufstein in achteckiger Pokalform stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Links daneben die gotische Sandsteinsäule, ebenfalls  aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Die farbigen Fenster der heutigen Taufkapelle haben den zweiten Weltkrieg überstanden. Sie wurden bei der Erweiterung der Kirche von den Arbeitern einer örtlichen Weberei gestiftet, wie aus dem unten angebrachten Zunftzeichen mit Spindel, Schiffchen und Kleeblatt, dem Wappen der Gemeinde, zu erkennen ist.
Foto: Manfred Schmeing

1838 erhielt die Pfarrkirche eine Orgel des münsterischen Orgelbaumeisters Johann Kersting. Bei dem historischen Instrument handelt es sich um eines der wenigen Exemplare in Westfalen, bei dem außer Pfeifen, Windladen und Gehäuse auch Spieltisch und originale Trakturanlage erhalten blieben. Im Jahre 2010 wurde die Orgel zur Restaurierung nach Bonn zum Orgelbau Klais gebracht. Eine ausführliche Beschreibung  der Entstehungsgeschichte der Orgel und zu den Restaurierungsarbeiten und finden Sie hier.

Eine Original Aufnahme aus dem Jahre 1987 können Sie sich hier anhören.

Das Stück „Grand Choeur“ von Franck César wurde 1987 an der Südlohner Orgel von Eduard Popp gespielt

Foto: Hubert Nienhaus
  
Quelle:   Abb. Broschüre
Texte auszugsweise aus dem Heft 55 „St. Vitus in Südlohn – WESTFÄLISCHE KUNSTSTÄTTEN“, herausgegeben vom Westfälischen Heimatbund in Verbindung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege und dem Heimatverein Südlohn im Jahre 1989. ISSN 0930 – 3952. Diese Lektüre empfehlen wir für fundierte weitergehende Informationen