Evangelische Johannes – Kirche

Spätestens seit Mitte des 17. Jahrhunderts lebten in Südlohn und Oeding mehrere evangelische Christen. Mit dem Beginn der preußischen Herrschaft 1815 wurde die Zahl der Protestanten durch Verwaltungspersonal und Grenzbeamte vergrößert. In dieser Gegend des Münsterlandes gab es aber neben Gemen nur in Werth und Rhede evangelische Kirchengemeinden. Da die Entfernungen groß und die Wege schlecht waren, wuchs das Bedürfnis nach einer eigenen Gemeinde. Diese wurde 1832 durch König Friedrich Wilhelm III von Preußen genehmigt und die Evangelische Kirchengemeinde Oeding gegründet, zu der heute noch Burlo, Südlohn und Weseke gehören.

Schon am zweiten Weihnachtstag 1822 konnte zum ersten Mal in Oeding ein evangelischer Gottesdienst gefeiert werden. Dieser wurde  in dem alten Wirtschaftsgebäude des Guts Haus Oeding abgehalten, dessen Besitzer Baron Johann Carl von Mulert, Herr zu Oeding und zugleich Direktor der Post in Nijmwegen. Von Mulert schenkte 1823 der Kirchengemeinde den Teil des Gebäudes, der den Andachtsraum enthielt.

Nach dem Abbruch des alten Gebäudes 1824, errichtete die Kirchengemeinde mit tatkräftiger Unterstützung des Freiherrn von Mulert die jetzt noch bestehende evangelische Kapelle. Der Grundstein wurde am 8. Mai 1824 gelegt. Am 11. August 1825 wurde das Gotteshaus eingeweiht. Es handelt sich um einen kleinen klassizistischen Saalbau und ist von den Niederlanden geprägt. Die schlichte zeitgenössische Ausstattung blieb erhalten. Im Jahre 1984 wurde die Kirche in die Denkmalliste der Gemeinde Südlohn aufgenommen.

Die evangelische Johannes – Kirche; im Hintergrund der Burgturm und der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus. Ansichtskarte von 1969.

Foto: Gemeindearchiv Südlohn
An der Oedinger Johannes – Kirche zeigt sich erstmals in Westfalen die von den nahen Niederlande beeinflusste Neugotik. Das evangelische Gotteshaus wurde 1825 unmittelbar an der Schlinge errichtet. Seine ursprüngliche Innenausstattung wie die historische Orgel ist zum großen Teil noch erhalten.

Foto: Herbert Schlottbom

  Innenansicht der schlichten zeitgenössischen Ausstattung.

Foto: Wolfgang Hops
Innenansicht der schlichten zeitgenössischen Ausstattung.

Foto: Wolfgang Hops
  Im Jahre 2000 wurde das 175 – jährige Jubiläum der Johannes – Kirche gefeiert. Die herausgegebene Festschrift informiert ausführlich über die evangelische Kirchengemeinde und die Johannes – Kirche. Die Texte zur Johannes – Kirche stammen auszugsweise aus dieser Festschrift.