Haus Lohn

Das Haus Lohn zählt zu den bedeutendsten Wahrzeichen von Südlohn. Das jetzige Gebäude wurde 1785 im frühklassizistischen Stil errichtet. Das Herrenhaus und weitere Wirtschaftsgebäude umgibt eine von der Schlinge gespeiste Gräfte.

Die Ursprünge des Hauses Lohn sind nicht endgültig geklärt. 1357 werden mit den Herren von Dornoke oder Dornick gnt. Loneken erstmals Vertreter einer Adelsfamilie genannt, die das landtagsfähige Rittergut, 500 Meter östlich des Hofes Pröbsting bewohnten. Um das Jahr 1500 vollzog Johann von Dornick einen Namenswechsel und nannte sich nur noch „von Lohn“. Zum Haus Lohn gehörte das Mitpatronatsrecht an der Südlohner Kirche. Es stand den Mitgliedern der Familie von Lohn das Recht zu, nach ihrem Tod im Chorbereich der Kirche bestattet zu werden.

Um 1700 teilte sich die Familie in verschiedene Linien. Der letzte Besitzer Franz Joachim von Loen war aufgrund seiner hohen Verschuldung gezwungen, das Gut Lohn 1797 zu versteigern. Kurz nach 1785 hatte er an der Stelle der alten verfallenen Hauses ein neues spätklassizistischen Gebäude errichten lassen, das im Kern dem heutigen Haus Lohn entsprach. Bei der Versteigerung 1787 wurde das Haus von Mulert zu Oeding erworben. 1815 wohnte dort Dr. Wilhelm Reigers, früherer Friedensrichter und zweiter Assessor des Land – und Stadtgerichtes zu Stadtlohn.  1817 wurde es Eigentum des Richters Ferdinand Aulike. 1837 brannte das Obergeschoss des Hauses aus und wurde in der heutigen zweigeschossigen Form wieder aufgebaut. 1841 erwarb der Graf Clemens von Looz – Corswarem das Haus Lohn von der Witwe des 1834 verstorbenen Gografen und Landrichters Aulike. 1856 ging der Besitz an den Gutsbesitzer Anton Heinrich Büscher. Die jüngste Tochter heiratete am 23. Juli 1907 Bernhard Franz Geuking, dessen Familie das Haus noch heute bewohnt.

Text: Auszugsweise aus „Südlohn und Oeding“ von Ulrich Söbbing.
 
Eingangsportal mit Sandsteineinrahmung und Wappenstein

Über dem Portal: Wappenstein des Grafen Clemens von Looz-Corswarem, der von 1841 bis 1856 Besitzer von Haus Lohn war. Die lateinische Inschrift lautet:

POTIUS MORI QUAM PAEDARI

LIEBER STERBEN ALS SICH UNTERWERFEN

Haus Lohn mit Wirtschaftsgebäude, im Hintergrund die Schlinge.

Foto: Gemeindearchiv Südlohn

Ansicht von der Lohner Straße.

Foto: Herbert Schlottbom

Ansicht von der Lohner Straße mit Blick über die Gräfte.

Foto: Herbert Schlottbom

Früherer Türsturz mit dem Wappen der Herren von Lohn, heute über einem Kamin des Hauses Lohn angebracht.

Foto: Ulrich Söbbing