Schwesternhaus Oeding
Denkmalliste A23
Das Schwesternhaus ist 1925 gebaut und als ambulante Krankenstation eingerichtet worden. Nach 1967 sind dort einige Wohnungen eingerichtet worden. Seit 2005 sind im ehemaligem Schwesternhaus die Musikschule, Somit e. V. Marketing und der Heimatverein in den Räumen tätig. Die Bücherei ist in den sechziger Jahren hier eingezogen.
Bericht aus den WV vom 01.März 1967
Das Schwesternhaus steht leer
Bewohnerinnen kehrten ins Mutterhaus zurück
Seit gestern steht das geräumig Schwesternhaus an der Winterswyker Straße verwaist da: Mit Wirkung vom 1. März 1967 wurden die Schwestern vom Franziskaner-Orden nach über 50jähriger segensreicher Tätigkeit aus dem Grenzdorf ins
Mutterhaus nach Münster zurückgerufen. Der Grund hierfür ist der akute Schwesternmangel. Nur eine Schwester wurde auf Bitten der Grenzgemeinde zur ambulanten Behandlung ins Südlohner Krankenhaus übernommen.
Über fünf Jahrzehnte brachten die Schwestern den Kranken in der Grenzgemeinde erste Hilfe und waren ihnen sorgende Samariterinnen. Täglich waren die Krankenschwestern unterwegs. Das insbesondere bis kurz nach dem Kriege, so lange in Oeding noch kein praktischer Arzt ansässig war und die ärztliche Hilfe noch von Südlohn oder Weseke kommen musste. Die ganze Gemeinde fühlte sich dem Schwesternhaus stets sehr verbunden.
Die Schwestern leisteten auch im Paramentenverein wertvolle Dienste. Früher hielten sie sogar regelmäßig Handarbeitskurse ab. Bis heute fanden noch regelmäßig Zusammenkünfte der KAB-F und Chorproben im Schwesternhaus statt. Beim letzten A
ltentag hatten noch alle einen Appell an die Genossenschaft der Krankenschwestern des hl. Franziskus in Münster gerichtet und darum gebeten, wenigstens zwei Schwestern im Grenzdorf zu belassen. Diesem Wunsche konnte jedoch nicht entsprochen werden. Allerdings fand der letzte Vorschlag
Gehör, so dass der Gemeinde eine Schwester zur ambulanten Behandlung zur Verfügung bleibt, die im Krankenhaus zu Südlohn untergebracht ist.
Mit Bedauern sieht nun die Gemeinde die drei Schwestern scheiden. Am Sonntag sprach Pfarrer Große-Kleimann in allen Predigten ihnen den aufrichtigsten Dank der Grenzgemeinde aus. Sie waren in den Jahren ihrer Anwesenheit allen Kranken wertvolle und unersetzliche Helfer, denen der Dank der ganzen Gemeinde sicher sei. Was nun mit dem großen, über 50 Jahre alten Gebäude geschehen soll, steht noch nicht fest. Es ist Eigentum der kath. Kirchengemeinde.
WN 01.März 1967